Graft-versus-Host- und Graft-versus-Leukämie-Reaktion
Förderung des "Kompetenzzentrum Graft-versus-Host Erkrankung"
Die Carsten Bender-Leukämie-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Projekte aus
dem Gebiet der allogenen Stammzelltransplantation zu fördern. Insbesondere sollen Untersuchungen
unterstützt werden, die sich mit der Hauptkomplikation dieses Therapieverfahrens, der Spender-gegen-
Empfänger oder Graft-versus Host Erkrankung, beschäftigen.
Dabei greifen die Immunzellen des Spenders wichtige Organe des Patienten in Form einer
generalisierten Entzündung an, so dass es zu lebensbedrohlichen Schäden kommen kann, die den
Erfolg der Transplantation gefährden. Eine schwerwiegende und bedrohliche Graft-versus-Host
Erkrankung tritt heute trotz optimaler Auswahl der Spender und prophylaktischem Einsatz von
immunsuppressiven Medikamenten bei etwa 20% der Patienten auf. Es ist deshalb dringend
erforderlich, neue Methoden der Vorsorge und Behandlung zu entwickeln, um noch mehr Patienten
erfolgreich mit einer allogenen Stammzelltransplantation von einem gesunden Spender helfen zu
können. Das ist auch deshalb erforderlich, weil die Spenderimmunzellen auf der anderen Seite einen
wichtigen Beitrag zur Kontrolle der Leukämie im Sinn einer Graft-versus-Leukämie-Reaktion leisten
(Abb. 1.). Die Forschung muss also darauf abzielen, die Graft-versus-Host Reaktion zu unterdrücken,
aber die graft-versus-Leukämie Reaktion zu erhalten. Die meisten derzeit eingesetzten
Behandlungsmethoden unterdrücken aber beide Reaktionen, so dass auch deshalb ein dringender
Bedarf zur Verbesserung der Methoden besteht.
Die Carsten Bender Stiftung arbeitet hier mit Experten auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation
zusammen, die die Stiftung bei der Vergabe von Projektförderungen beraten. Unter anderem besteht
eine Kooperation mit dem Universitäts-Klinikum Regensburg und dem dort von Herrn Prof. Dr. Ernst
Holler geleiteten überregionalen „Kompetenzzentrum Graft-versus-Host Erkrankung“.
Als eine Fördermaßnahme soll z.B. ein 6 wöchiger Gastaufenthalt einer Wissenschaftlerin aus
Regensburg an der Universität Newcastle unterstützt werden. Sie soll gemeinsam mit den Experten
dort Methoden zur Charakterisierung der Zellen in der Haut erarbeiten, die dort für die Entstehung der
GvHD-Erkrankung verantwortlich sind.